Axel Kohring

Axel Kohring

BEAUTIFUL SPORTS | CHARITY, IMAGES
Inhaber


Mir macht es unglaublich viel Spaß, mit meinen Ideen um "Beautiful Sports" etwas Gutes tun zu können. Zusätzlich ist das Projekt für mich auch ein Stückweit Lebenserfahrung geworden...Axel Kohring

Axel Kohring macht es einem leicht ihn vorzustellen. Schon am Telefon hat man das Gefühl: Da ist einer mit einer sehr positiven Lebenseinstellung. Und einer großen Leidenschaft für seine Sache. Was das ist? Ein in Deutschland einzigartiges Projekt u. a. im und für den Behindertensport.

Herr Kohring, wer sind Sie und was machen Sie bitte?

Axel Kohring:

Ich bin Gründer des Charity-Fotoprojekts „Beautiful Sports“. Im Rahmen dieses Projekts fotografiere und produziere ich hochwertige Kalender mit Fotos von Spitzensportlern. Die Einnahmen aus den verkauften Exemplaren werden jeweils zu 100% an einen guten Zweck gespendet . Das Projekt hat in dieser Form ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland.

Lassen Sie uns über Ihre Charity-Projekte sprechen. Warum engagieren Sie sich mit so viel persönlichem Einsatz?

Axel Kohring:

Ich habe mich eigentlich immer für alle Dinge, die ich mache, sehr stark engagiert. Sei es für meinen Hauptberuf (Kohring ist Serviceleiter in einem Maschinenbauunternehmen) oder auch für mein Chartiy-Fotoprojekt „Beautiful Sports“, in das ich nahezu meine gesamte Freizeit investiere. Ich bin Autodidakt und beschäftige mich seit Jahren in erster Linie mit der digitalen Bildbearbeitung, der Studio- und der Sportfotografie. Dies ist für mich der kreative Ausgleich zu einem anstrengenden Job. Irgendwann hatte ich den Wunsch, meiner Kreativität einen tieferen Sinn zu geben. Die Idee zu „Beautiful Sports“ kam dabei fast wie von selbst. Mir macht es unglaublich viel Spaß, mit meinen Ideen um „Beautiful Sports“ etwas Gutes tun zu können. Zusätzlich ist das Projekt für mich auch ein Stückweit Lebenserfahrung geworden…

Gleich die erste Kalenderproduktion hat über Umwege dazu geführt, dass ich bei den Winter-Paralympics 2010 in Vancouver als Fotojournalist eine Akkreditierung bekam. Dort habe ich zum ersten Mal gesehen, zu welchen Leistungen Behindertensportler fähig sind. Unglaublich, wenn sich ein blinder Skirennfahrer im vollen Vertrauen auf seinen Guide einen Steilhang beim Abfahrtsrennen hinunterstürzt. In Kanada kam mir dann auch der Gedanke, eine Kalenderproduktion im Behindertensport umzusetzen – mein bis dahin größtes Projekt. Ich habe die Idee damals Steffi Nerius (Speerwurf-Weltmeisterin 2009) vorgestellt, die als Trainerin im Behindertensport beim TSV Bayer 04 Leverkusen arbeitet. Sie und der Geschäftsführer der Behindertensportabteilung, Jörg Frischmann, haben mich bei der Suche nach geeigneten Athleten unterstützt. Es war für mich ein spannendes Jahr, in dem ich ganz tolle Menschen und exzellente Sportler kennengelernt habe.

Wie ist die Resonanz in der Öffentlichkeit beim Thema Behindertensport? War es schwierig Ihre Projekte zu etablieren?

Axel Kohring:

Ich musste zunächst einmal lernen, wie Öffentlichkeitsarbeit funktioniert. Wie verfasse ich eine Pressemitteilung? Was sage ich bei einem Interview? Alles Dinge, mit den ich noch nie etwas zu tun hatte. Wenn man etwas für einen guten Zweck verkaufen möchte benötigt man die Öffentlichkeit. Die Aufmerksamkeit muss man sich über interessante Themen und kreative Ideen erarbeiten. Selbstverständlich muss man auch sportliche Größen zeigen können: Medaillengewinner, Weltmeister. Das Gesamtpaket hat zu einer Resonanz geführt, mit der ich selbst fast nicht gerechnet habe. Die Fotos wurden in vielen, großen Zeitungen und Online-Medien abgedruckt. Der WDR hat ein Shooting mit einem Kamerateam begleitet und es gab eine Ausstellung mit den Fotos. Das Wichtigste ist mir jedoch, dass der Kalenderverkauf eine Spende von über 4500 Euro ergab! Weil ich erkannt habe, wie wichtig die Pressearbeit ist habe ich mit Jens Koralewski und seiner Firma „korakom“ seit einigen Tagen einen professionellen Kommunikationspartner gewinnen können, der mich besonders in den Themen der Öffentlichkeitsarbeit und der Sponsorenakquise bei den aktuellen und kommenden Projekten mit seiner Erfahrung unterstützt.

Wie muss man sich die Suche nach Ihren "Modellen" vorstellen. Wie gehen Sie vor?

Axel Kohring:

Ich habe gelernt, dass soziale Netzwerke extrem wichtig sind. Viele schimpfen über Facebook, ich sehe es jedoch als perfektes Werkzeug. Zu vielen Athleten vergangener und aktueller Projekte habe ich über diesen Weg Kontakt bekommen, direkt oder indirekt. Natürlich helfen auch Blogs, Verlinkungen usw. Zudem bin ich bei meiner Suche sehr hartnäckig. Ich nehme gerne auch das Telefon, um mich bis zu einem Athleten durchzufragen. Allerdings mache ich das nur bis zu einer gewissen Grenze. Ich möchte die potenziellen Teilnehmer mit meinen Ideen begeistern, nicht nerven. Zum Glück gelingt mir das nahezu immer.

Charity bedingt in aller Regel auch Sponsoren, die mitmachen. Wer unterstützt Sie bei Ihren Projekten?

Axel Kohring:

Je nach Projekt unterstützen mich regionale und überregionale Partner. Die Kalenderproduktionen kosten sehr viel Geld. Ich bin froh, dass mich Daniela von “Danmostyle” seit langer Zeit mit Ihrer Visagisten-Arbeit ganz hervorragend unterstützt. Mit einem professionellen Mietstudio habe ich vor Kurzem für das aktuelle Projekt einen Vertrag abschließen können, der zumindest einen Teil des finanziellen Aufwands dafür deckelt. Der größte Einzelposten ist aber nach wie vor der Druck selbst. Ich möchte qualitativ hochwertige Kalender verkaufen können. Das kostet! Zum Glück habe ich dank Europadruck in der Vergangenheit bereits erfolgreich Unterstützung finden können. Ich hoffe natürlich auch diesmal, dass sich ein engagierter Druckpartner findet, den ich von meinen Ideen begeistern kann. Zu Jahresbeginn habe ich mit „Beautiful Sports Images“ eine Fotoagentur gegründet. Ich bin sehr viel sportfotografisch, insbesondere in der Leichtathletik, unterwegs. Die Bilder verkaufe ich über die Agentur. Die Erlöse fließen direkt in das Charity-Projekt. Vielleicht schaffe ich es über diesen Weg, Sponsor für mein eigenes Projekt zu werden.

Was sind Ihre größten Probleme, für die Sie nach Lösungen suchen?

Axel Kohring:

Ganz ehrlich: Die nachhaltige Finanzierung von „Beautiful Sports“ ist ein ganz wichtiger Punkt. Ich muss an die Refinanzierung der Kosten für Produktion und Ausrüstung denken. Natürlich möchte ich meine Aussage, 100% der Kalendereinnahmen zu spenden, auch für künftige Projekte umsetzen. Meine Frau und meine Tochter unterstützen mich großartig, aber wenn es zu teuer wird kommt irgendwann zu Recht ein Veto von ihnen. Ich möchte das Projekt gerne nachhaltig weiterentwickeln. Mir fehlt derzeit für die Umsetzung vieler Ideen beispielsweise eine portable, professionelle Blitzanlage. Ich hoffe, dass ich Sponsoren mit meinem Engagement anstecken kann, um „Beautiful Sports“ durch Unterstützung ein Stückweit zu Ihrer eigenen Sache zu machen.

Ein Blick in die Zukunft: Wie geht es weiter mit Axel Kohring und Beautiful Sports?

Axel Kohring:

Ich arbeite in diesem Jahr gleich an zwei Kalendern. Das Projekt „Spitzensport in Köln“ nimmt mich derzeit voll in Anspruch. Ich zeige zwölf unterschiedliche Sportarten, in den Athleten aus Köln oder Vereine aus Köln erfolgreich sind. Ich habe ganz spannende Sportler dafür gewinnen können, so z.B. die Olympiasieger Britta Heidemann (Fechten), Ole Bischof (Judo) und Max Weinhold (Hockey). Das zweite Projekt ist sportfotografisch und dokumentarisch angelegt: ich werde die Behindertensportler des TSV Bayer 04 Leverkusen zu den Paralympics nach London begleiten. Auch mit diesen Fotos wird ein Kalender produziert. Eine Ausstellung bei einem Sponsor, der mir seine Unterstützung für diesen Kalender zugesichert hat, ist ebenso vorgesehen.

Nach dem Sommer starte ich bereits mit den Arbeiten für einen Kalender 2014. Dafür werde ich deutsche Spitzen-Leichtathleten vor die Kamera holen. In welcher Form das sein wird kann ich derzeit noch nicht verraten, da die Gespräche noch nicht abgeschlossen sind.

Chapeau Herr Kohring! Und vielen Dank für das Interview!