Anke Meyer-Grashorn
Freelancer
Innovationsberaterin • Buchautorin
Dozentin an der Steinbeis Hochschule
Der beste Zeitpunkt sich intensiv mit Innovation zu beschäftigen ist, wenn es Unternehmen gut geht, wenn Geld und Zeit vorhanden ist, gepaart mit visionärem Denken und Mut zur Veränderung.Anke Meyer-Grashorn
Wer behauptet schon von sich selbst gerne das Er spinnt? Und wer lässt sich schon gerne zum "herumspinnen" animieren? Mann muss auf jeden Fall damit rechnen, wenn man Anke Meyer-Grashorn kennenlernt. Wir waren neugierig genug, um dieser interessanten Querdenkerin einige Fragen zu stellen.
Wer sind Sie bitte und was machen Sie genau?
Anke Meyer-Grashorn:
Ich bin Anke Meyer-Grashorn, 45 Jahre alt, Innovationsberaterin, Buchautorin und Dozentin an der Steinbeis Hochschule in Berlin. Ich habe vor mehr als 15 Jahren die Beratungsfirma große freiheit GmbH gegründet, unser Schwerpunktthema ist Innovation. Ich unterstütze Unternehmen im Innovationsprozess, von der Ideenfindung über die interne Umsetzung der Idee bis zur erfolgreichen Markteinführung der Innovation.
Welches sind die Schwerpunkte Ihrer täglichen Arbeit?
Anke Meyer-Grashorn:
Jede Innovation beginnt mit einer Idee. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist eine gezielte und systematische Ideenfindung. Denn Ideen kann man produzieren wie andere Güter auch. Wie Autos, Zahnpasta oder Schokolade. Ich moderiere zum Beispiel spezielle Ideenworkshops, in denen Teams gemeinsam quer denken, herumspinnen und Ideen entwickeln, die die zukünftigen Wünsche ihrer Kunden erfüllen, Probleme lösen oder Antworten auf die Fragen von morgen geben. Die gute Idee ist ein wesentlicher Teil des Innovationsprozesses, aber der einfachste. Die richtige Herausforderung beginnt dann, wenn die Idee vorliegt und es an die Umsetzung geht. Mein zweiter Schwerpunkt liegt genau hier, um die richtigen Rahmenbedingungen in einem Unternehmen zu schaffen, damit aus Ideen auch umgesetzte Innovationen werden. Das heißt ich unterstütze die Innovationsverantwortlichen innerhalb der Unternehmen, um z.B. praxistaugliche Innovationsprozesse zu etablieren und mit Leben zu füllen, alle Akteure einzubinden, Freiräume zu schaffen, notwendige Ressourcen bereit zu stellen, die Rolle und die Aufgaben der Führungsmannschaft klar zu machen und einzufordern, für laufende Kommunikation zu sorgen, interne und externe Netzwerke aufzubauen und einiges mehr.
Haben sich die Rahmenbedingungen für Ihre Arbeit in den letzten Jahren verändert?
Anke Meyer-Grashorn:
Eigentlich nicht. Innovationen sind schon immer der Motor einer wettbewerbsorientierten Wirtschaft gewesen. Von daher gab es immer einen gewissen Bedarf an externer Unterstützung durch Berater oder Prozessbegleiter. Dabei gab und gibt es immer wieder natürliche Schwankungen. Gerade in Krisenzeiten geht die Aktivitätskurve im Bezug auf Innovation oft nach unten, obwohl genau dann neue Lösungen notwendig wären. Doch gerade in Krisenzeiten wird statt auf den Innovationsknopf eher auf die Kostenbremse gedrückt und erst mal in Angststarre abgewartet. Der beste Zeitpunkt sich intensiv mit Innovation zu beschäftigen ist, wenn es Unternehmen gut geht, wenn Geld und Zeit vorhanden ist, gepaart mit visionärem Denken und Mut zur Veränderung. Seit einiger Zeit wird der Begriff Innovation sehr stark in der öffentlichen Berichterstattung und Diskussion verwendet, was gut ist und einige Unternehmen und Organisationen dazu bringt intensiver in die Thematik einzusteigen.
Suchen Sie noch nach Lösungen für ganz bestimmte Problemstellungen im Rahmen Ihrer Tätigkeit?
Anke Meyer-Grashorn:
Nein, die Anforderungen sind immer wieder neu und sehr unterschiedlich. Der Kunde gibt das Problem vor. Sie oder er formuliert die Fragestellungen, für die neue Lösungen gesucht werden.
Das kann die Suche nach neuen Produkten oder Dienstleistungen sein, ein neues Geschäftsmodell, weil das alte nicht mehr richtig funktioniert, die Suche nach alternativen Vertriebsmöglichkeiten, Kommunikationsideen, Prozessstrukturen, Mitarbeiterbeteiligungsmodellen, Kooperationen und vieles mehr. Immer dort, wo das Alte nicht mehr funktioniert und das Neue noch nicht da ist, beginnt mein Betätigungsfeld.
Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung in Ihrem Arbeitsumfeld?
Anke Meyer-Grashorn:
Gut. Denn Innovationen bleiben auch in Zukunft der Motor unserer Wirtschaft, weil sie die Basis für Wettbewerbsvorteile sind und neue Umsatzquellen erschließen. Und solange Wirtschaftsunternehmen weiter wachsen wollen und ihre Marktpositionen festigen bzw. ausbauen müssen, ist es wichtig, sich im Bezug auf Innovation richtig aufzustellen und das Thema langfristig in der Unternehmenskultur zu verankern.
Und wer selbst einmal groß, wild und quer denken will, dafür Platz und frische Luft braucht, dem empfehle ich unsere eigene Veranstaltungslocation unter www.location.freiheit.de
Vielen Dank für das Interview Frau Meyer-Grashorn!