Heiko Walkenhorst

Heiko Walkenhorst

VerbAgentur
Geschäftsführer


Ich habe den mit Abstand tollsten Job der Welt, da ich jeden Tag, wirklich jeden Tag viel Neues lerne aus der Welt, in der ich lebe.Heiko Walkenhorst

Heiko Walkenhorst haben wir erst vor wenigen Tagen kennengelernt. Wer aber ist Heiko Walkenhorst? Eine Edelfeder? Ein Werbetexter? Oder etwas despektierlich: Ein intellektueller Werbefuzzi? Wir haben ihn einfach gefragt.

Wer sind Sie und was machen Sie genau?

Heiko Walkenhorst:

Spätestens seit dem eine Buch „Wer bin ich und wenn ja, wie viele?“ keine sooo einfach zu beantwortende Frage. Heiko Walkenhorst. Schreibkraft. Ideenschleuder. Verzweifler am Menschengeschlecht. Beste Voraussetzungen für meinen Job: Kommunikation. In meiner Agentur in Heidelberg, VerbAgentur , konzipiere und realisiere ich Kommunikationsprojekte aller Art für Kunden aller Art, zu deutsch: Ich mache Werbung. Ausdenken, schreiben, umsetzen. Daneben bin ich Mitgründer von marketing-blog.biz, das auf google.de bestplazierten Blogs zum Thema „marketing“, der sich auch so unbescheiden wie zurecht das Besserwerber-Blog nennt.

Welches sind die Schwerpunkte Ihrer täglichen Arbeit?

Heiko Walkenhorst:

Lernen. Ich habe den mit Abstand tollsten Job der Welt, da ich jeden Tag, wirklich jeden Tag viel Neues lerne aus der Welt, in der ich lebe. Die Welt ist voll von Spezialisten für alles Mögliche. Von all dem habe ich keine Ahnung. Aber ich eigne mir das nötige Wissen an, um für meine Kunden Werbung machen zu können.

Diese Verbindung zwischen den Welten (die der Spezialisten mit denen der Zielgruppe) ist dann der nächste Punkt, der meinen Job so unsagbar interessant macht. Viele Charaktere, verschiedene Bedürfnisse, Sehnsüchte, diverse Interessen, das alles zusammenzubringen, das ist höchst reizvoll – und immer möglich. In der Warenwelt. In der wahren Welt, naja, aber wir wollen ja nicht persönlich werden …

Wie hat sich Ihre Arbeit in den letzten Monaten und Jahren verändert?

Heiko Walkenhorst:

Gar nicht. Denken ist immer noch das, was es schon immer war. Und Kommunikation auch. Was sich verändert hat, sind Medien, Erwartungshaltungen etc., aber das darf einen nicht glauben lassen, dass sich Wesentliches geändert hat.

Kunden zum Beispiel sind verenterpriset. Jean-Luc Picard stellt sich vor ein Quadratmeter Blech mit Leuchtdioden und spricht „Earl Grey, 82 °C“ und plötzlich materialisiert sich ein Glas Becher und dessen Inhalt ist leicht bräunlich und dampft. Das fand ja seine Fortsetzung mit „CSI“, wo es ja anscheinend zu jedem Furz eine Datenbank zu geben scheint, die derart gut gepflegt ist, dass man binnen Sekunden zu allem alles findet. Diesen Zahn muss man Kunden ziehen – und dann ist alles wie früher.

Für welche Probleme, im Rahmen Ihrer Tätigkeit, suchen Sie noch nach Lösungen?

Heiko Walkenhorst:

Mein Haupt“problem“ ist die Faktenallergie. Zahlreiche Kunden haben eine Emotionalsperre um sich herum, mit der sie ihre Welt verteidigen. Seien es neue Medien, neue Ideen, all das ist alles willkommen, sofern es in das eigene Weltbild passt. Wirklich Neues geht nicht. Aber das geht auch umgekehrt. Kunden, die unbedingt das Neue wollen, obwohl sie es partout nicht brauchen, aber es ist halt ihr Ego, das sie antriebt, weil sie z. B. unbedingt im Freundeskreis „ihre“ App zeigen müssen. Warum dem so ist, das wüsste ich gerne. Obwohl – das Warum ist mir bewusst. Die Lösung nicht.

Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung in Ihrem Arbeitsumfeld?

Heiko Walkenhorst:

Entspannt, wenngleich natürlich der Wert des Wortes weiter und weiter sinken wird. Die Entlohnung für Ideen und Konzepte sind wirklich mau. Wenn man dann sieht, was da sehr bereitwillig für Banalitätskonvolute hingelegt wird, da könnte einen schon der Neid überkommen. Aber dann kann man sich ja immer noch überlegen, ob man aus dem Bereich der Kommunikation (Kreativität, Werbung) hinüberwechseln will in das Feld der Affirmation. (Consultancy, PR)

Vielen Dank für das Interview Herr Walkenhorst!