Laszlo I. Kish

Laszlo I. Kish

The Kish Experience - Präsentationstraining
Inhaber


Denn die, die verrückt genug sind zu denken, sie könnten die Welt verändern, sind die, die es tunApple Werbekampagne

Es gibt Momente im Leben, da wünscht sich manch einer einfach nur noch weit, weit weg. Solch ein Moment, ist für viele der Gang auf die Bühne um einen Vortrag zu halten. Alle Souveränität, alle Eloquenz scheint wie weggeblasen. Der Vortrag gerät bestenfalls zu einer Gutenachtgeschichte. Die Zuhörer wenden sich innerlich ab. Lampenfieber! Laszlo I. Kish, der bekannte TV- und Theaterschauspieler (Tatort), kennt alle Tipps und Tricks um aus einem Vortrag ein Erlebnis für alle werden zu lassen. Auch für den Dozenten.

Herr Kish, seit dem Jahr 2009 gibt es Ihr Unternehmen „TheKish Experience“. Sie wirken dabei als Präsentationscoach. Wie kam es dazu und worin besteht für Sie der Reiz doch überwiegend mit „Laien“ zu arbeiten?

Laszlo I. Kish:

Zwar ist „TheKish-Experience.com“ noch verhältnismäßig jung, doch bin ich, neben meiner Tätigkeit als Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor, bereits seit über 25 Jahren hinter den Kulissen auch als Schauspiellehrer und -coach tätig.

Aus dieser Tätigkeit heraus kamen in den letzten zehn Jahren vermehrt Anfragen von Unternehmern und Politikern, die entweder ihre Auftrittskompetenz verbessern, oder dramaturgisch und strukturell an einem konkreten Auftritt feilen wollten. Vor allem die Angst vor dem öffentlichen Auftritt war schon immer ein riesiges Thema. Doch dazu kommen wir vielleicht noch später.

Vor einigen Jahren verspürte ich selber das Bedürfnis, mich auf dem Gebiet fundiert weiterzubilden und habe mich zum Kommunikationstrainer und Kurzzeitcoach ausbilden lassen. Während dieser Ausbildung habe ich erlebt, dass wirklich jeder Freude am öffentlichen Auftritt gewinnen kann. Der „Laie“ braucht dazu vielleicht eine andere Vorbereitung als der „Bühnenprofi“, doch vom Grundsatz her handelt es sich immer um dasselbe Vorgehen und dieselben Techniken, die erstaunlich schnell zu erlernen sind und verblüffende Ergebnisse zeitigen.

 

„Wenn das Auge nicht überzeugen kann, überredet auch der Mund nicht.“ (Franz Grillparzer) Wie viel Wahrheit steckt Ihrer Meinung nach in diesem Zitat und wie setzt man es um?

Laszlo I. Kish:

Dieses Zitat beschreibt sehr treffend den Ansatz der Methode von TheKish-Experience. Die meisten Rhetoriktrainings wählen die formale Herangehensweise. Das bedeutet, die Teilnehmer trainieren den richtigen Stand, die richtige Körperhaltung, die richtige Atmung, den richtigen Augenkontakt usw.

Jeder dieser Punkte ist für sich genommen wichtig, doch lässt sich nur damit keine souveräne, motivierende und begeisternde Präsentation hinkriegen. Wir alle haben schon Vorträge gesehen, bei denen der Referent alle formalen Aspekte eines Auftrittes perfekt beherrscht hat, der Vortrag aber trotzdem stinklangweilig war. Es sind eben nicht die Worte die überzeugen, so perfekt sie auch formuliert sein mögen, sondern es ist immer die Person. „The messenger is the message“. Ich bin nicht nur Zuhörer, sondern vor allem Zuschauer.

Das bedeutet, frei nach Grillparzer, das Auge muss überzeugt werden. Ich weiss, dass dieser Ansatz für viele Menschen neu und ungewöhnlich ist, denn schliesslich geht es vermeintlich um den Inhalt. Wir wissen aber dank moderner Hirn- und Rezeptionsforschung, dass dem eben nicht so ist. Vereinfacht lässt sich sagen, dass wir unsere Meinung und auch unsere Entscheidungen nicht auf Grund von Informationen fassen, sondern auf Grund von Emotionen.

Wenn ich den Vortragenden mag, bin ich viel eher bereit, ihm inhaltlich zu folgen. Insofern will ich das Auge überzeugen. Ich kann stundenlang behaupten, dass ich mich freue, wenn ich andere nonverbale Signale aussende, wird mir niemand glauben.

Die Umsetzung ist verhältnismäßig einfach: Reden Sie nur über Sachen, die sie für wichtig und richtig halten, von denen Sie selber überzeugt und begeistert sind.

 

Warum empfinden die weitaus meisten Menschen Vorträge und Präsentationen eher als unverständlich und langweilig? Was fehlt da?

Laszlo I. Kish:

Erstens werden sehr viele Präsentationen nicht ausreichend vorbereitet. In letzter Sekunde werden einige Folien zusammengeschustert und dann wird der Text im Halbdunkeln vorgelesen. Wir nennen das „betreutes Lesen“. Nur sehr langsam macht sich hier ein Problembewusstsein breit und es ist nicht weiter erstaunlich, dass es die innovativsten und erfolgreichsten Unternehmen sind, die den Weitblick besitzen, die Bedeutung einer gelungenen Präsentation zu erkennen.

Zweitens herrscht das Missverständnis vor, dass der Vortragende sich als Person weitestgehend heraushalten soll. So kann natürlich kein Funke überspringen.

 

Wie ist das nun mit dem berühmten Lampenfieber? Nicht zu ändern oder gibt es Aussicht auf „Heilung“? Wie geht man als „Betroffener“ damit um?

Laszlo I. Kish:

„Lampenfieber“ ist eine phobische Fluchtreaktion unseres limbischen Systems und lässt sich sehr schnell auflösen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Synchronisierung beider Hirnhemisphären.

Dabei setz ich in den Einzelcoachings ein Verfahren aus der neusten Traumatherapie ein. In 80 % der Fälle ist das Thema bereis nach einer Sitzung nachhaltig aufgelöst. Nur selten benötigen wir bis vier Sitzungen.

Schildern Sie doch bitte Ihre Vorgehensweise in Ihren Seminaren. Wie wandeln Sie die „Angst vor der Bühne“ in Freude und positive Energie um? Welche Hilfen gibt es?

Laszlo I. Kish:

Schon Cicero wusste, dass man reden nur durch reden lernen kann. Rhetorik galt in der Antike als eine Kunstform. Und wie bei allen Kunstformen gilt, dass man nur durch „üben, üben, üben“ zur Meisterschaft gelangt.

Genau wie es nicht möglich ist, an einem Wochenende aus einem Anfänger einen Konzertpianisten zu machen, werde ich nicht versprechen, Sie in einem Zwei- oder Dreitageskurs zum Meisterredner zu machen. Was Sie aber in meinen Seminaren gewinnen, ist die Freude am Auftritt und die Lust, sich auf dem Gebiet weiter zu perfektionieren. Auf Wunsch unterstütze ich Sie natürlich weiter auf diesem Weg entweder im einzelcoaching oder in weiterführenden Präsentationstrainings.

Die „Angst vor der Bühne“ ist nur in der ersten halben Stunde des Seminars ein Thema, denn ich lege ganz grossen Wert auf eine lockere, spaßige, vor allem spielerische Herangehensweise. In den Seminaren wird sehr viel gemeinsam gelacht. Das schafft eine lockere Atmosphäre, in der sich Auftrittsangst sehr schnell in Luft auflöst und nur noch die Freude am Auftritt herrscht.

Natürlich gibt es auch eine Reihe von bewährten Tipps aus den Trickkisten der Schauspieler von Müritz an der Knatter bis Hollywood. Die hier aufzuzählen würde zu weit führen. Wer sich aber für die konkreten Tipps interessiert, kann gerne auf der Homepage von TheKish-Experience.com die kostenlose Broschüre mit den besten Tricks anfordern.

 

Sie sagen: „Der Unterschied zwischen gut und exzellent ist die Begeisterung.“ Könnten Sie das bitte an einem Beispiel verdeutlichen?

Laszlo I. Kish:

Wie ich vorhin sagte, gibt es technisch perfekte Präsentatoren. Die servieren Ihnen sehr gekonnt „Wurst und Brot“. Wenn ich aber die Begeisterung des Redners für sein Thema nicht miterleben darf, wird der Vortrag niemals exzellent werden können.

Sie möchten ein Beispiel: Ich war vor kurzem auf den Azoren. Die Inselbewohner lebten bis 1984 vom Walfang. Und natürlich gibt es auf jeder der Inseln ein Museum, das sich diesem Thema widmet. In einem dieser Museen erhielten wir eine sehr detailreiche und fundierte Führung, bei der wir reichlich mit Zahlen, Daten, Fakten versorgt worden sind. Ich muss gestehen, dass ich mich bereits eine Stunde später an nichts mehr erinnert habe.

Das ist ein häufig zu beobachtender Effekt dieser „ZDF“-Präsentationen (Zahlen, Daten, Fakten). Später besuchten wir ein kleines Museum, das sich der kunstvollen Verarbeitung der riesigen Walzähnen verschrieben hat. Der Museumsführer erzählte uns zu jedem geschnitzten Zahn die Geschichte, wie es dazu gekommen war, dass gerade dieser Zahn diese Form erhalten hat. Er erzählte von seinem Vater, der selber noch Wale gejagt hatte. Er erzählte, wie er als kleines Kind dabei war, als der größte jemals erlegte Wal an Land gezogen wurde. Er erzählte von dem gewaltigen Sturm, der die Wellen viele Meter hoch getürmt hatte und sie wie eine schwarze Wand auf die Insel zurollten.

Dieser Mann war vollkommen begeistert von seinem kleinen Museum, das sein Grossvater gegründet hatte und entführte uns mit seinen Erzählungen in die große Zeit des Walfangs auf den Azoren. Es war ihm ein Anliegen, uns eine lebendige Vorstellung des Lebens auf den Inseln zu vermitteln. Trotz meiner persönlichen Ablehnung des Walfanges konnte ich dessen Faszination hautnah nachvollziehen und ich verstand die Wehmut der alten Männer, die noch heute von der Jagd träumen.

Klar hätte er uns mit Fakten und Daten eindecken können, die sicher alle sehr richtig und wichtig gewesen wären, doch wäre uns so das Denken und Fühlen der Jäger fremd geblieben. Den Unterschied machte die Begeisterung des Museumführers; sie erhob seine Präsentation aus der Menge guter Präsentationen zur exzellenten.

 

Wenn ein Laszlo Kish, mit rund 30 Jahren Bühnenerfahrung, vor seinen Seminarteilnehmern steht, schafft das sicher auch erst einmal Befangenheit und Unsicherheit. Kennen Sie diese Situationen aus Ihrer Praxis und wie lösen Sie das Problem?

Laszlo I. Kish:

In meinen Seminaren herrscht eine spielerische Atmosphäre und es wird sehr viel gelacht. Ich fordere zudem alle Teilnehmer auf, möglichst viel falsch zu machen.

„Fehler“ sind die besten Lehrmeister. Ich stehe auch zu meinen Lücken, kann auch mal eine Frage nicht beantworten und versuche niemals „Fehler“ zu vertuschen. Ich mache mich vor der Gruppe auch durchaus mal zum Affen und freue mich, wenn ich mal richtig „peinlich“ bin.

Mein persönlicher Antrieb, diese Seminare zu geben, ist meine feste Überzeugung, dass wirklich jeder Mensch die Fähigkeiten in sich trägt, andere zu begeistern und mein aufrichtiger Wunsch, ihn oder sie dabei zu unterstützen, dieses Talent zum Glänzen zu bringen.

Die Freude und die strahlenden Augen nach einer gelungenen Übung begeistern mich immer wieder aufs Neue. Ich bin überzeugt, dass durch meine Zugewandtheit und die grundlegend positive und konstruktive Stimmung Befangenheit in den Seminaren gar nicht erst aufkommen kann.

 

Was ist realistisch gesehen erreichbar, wenn ich mich selbst, meine Leistungen und mein Unternehmen besser präsentieren will.

Laszlo I. Kish:

Das hängt natürlich immer vom vorhandenen Zeitrahmen ab. Sie können in einem zwei- oder dreitägigen Training lernen, wie Sie eine Präsentation oder eine Rede strukturieren und aufbauen, so dass sie Ihre Zuhörer fesseln und motivieren. Sie lernen, wie Sie sich auf der Bühne wohl fühlen und wie Sie dieses Gefühl auf die Zuschauer übertragen können.

Es ist grundsätzlich möglich, mit verhältnismäßig geringem Aufwand Ihre Bühnenperformance signifikant zu verbessern. Es gibt auch die Möglichkeit, sich ein oder zwei Tage Zeit zu nehmen und in einem Einzelcoaching ganz konkret an einer bevorstehenden Präsentation zu arbeiten.

Dies betrifft auf Wunsch auch Inhalt und Struktur oder einfach die mentale Vorbereitung auf den Vortrag. Die Ausgestaltung jedes Coachings hängt natürlich von den mitgebrachten Fertigkeiten und den individuellen Wünschen des jeweiligen Klienten ab.

Wenn es „nur“ darum geht, die Lähmungen durch Lampenfieber abzulegen, reichen meistens eine oder zwei Coachingsitzungen absolut aus.

 

Herzlichen Dank für die Einblicke in Ihre Arbeit Herr Kish!