Norbert Frenzel
infowerk ag
Leitung Vertrieb
Die wahre Lebensweisheit besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.Pearl S. Buck
„Mit Digital Metal ist es erstmals möglich, Metallfolie im Digitaldruck zur Individualisierung einzusetzen!“ Alles klar! Nein? Dann lohnt es sich doch, mal etwas genauer nachzufragen. Am besten bei dem Druckexperten Norbert Frenzel. Er hat die Entwicklung von Digital Metal von Anfang an begleitet und bis zur Markteinführung gebracht.
Herr Frenzel, wer sind Sie und worin besteht Ihre Aufgabe in Ihrem Unternehmen?
Norbert Frenzel:
Seit nunmehr 40 Jahren bin ich in der Druckbranche tätig. Nach einer Druckerlehre und ein paar Jahren Erfahrung an Offsetmaschinen, habe ich auf dem 2. Bildungsweg die Meisterprüfung und ein BAW-Studium absolviert und mich auch mit etwas BWL beschäftigt.
Nach einigen Jahren in unterschiedlichen Positionen, bin ich nun seit 11 Jahren bei der infowerk ag beschäftigt. Hier hatte ich zunächst die Bereichsleitung des Geschäftsbereichs Druck unter mir. Seit zwei Jahren mache ich mich als Vertriebsleiter mit Schwerpunkt Druck nützlich.
Wir sprechen heute über Digital Metal, eine Folie, die Sie erstmals auf der diesjährigen Drupa präsentiert haben. Was ist das für ein Produkt?
Norbert Frenzel:
Digital Metal ist eine Weltneuheit. Es ist durch eine speziell für dieses Verfahren entwickelte Folie erstmals möglich, im Digitaldruck mit toner- oder flüssigtoner-basierten Verfahren Metallfolien zu applizieren und diese anschließend zu überdrucken. In etwa ist die Anwendung gleichzusetzten mit Kaltfolie im Offsetverfahren.
Hat Digital Metal ein Alleinstellungsmerkmal? Und wenn ja, welches?
Norbert Frenzel:
Durch die speziellen Möglichkeiten im Digitaldruck ist nun auch eine Personalisierung, Nummerierung oder Individualisierung in Metallfolie druckbar. Dies kann z.B. mit Hologrammfolie als Sicherheitsdruck bei Pharmaverpackungen erfolgen.
Für welchen Markt wurde Digital Metal von Ihnen, in Zusammenarbeit mit der Firma Leonhard Kurz, entwickelt?
Norbert Frenzel:
Leonhard Kurz hat in mühevoller Kleinarbeit diese Folie entwickelt. infowerk als Projektpartner und Anwender von HP Indigo Digitaldruckmaschinen hat mit vielen Tests geholfen, die Applikation marktfähig zu machen. Bei den Märkten denken wir natürlich besonders an Verpackungen (Kosmetik, Tabak, Pharma etc.), aber auch die Möglichkeit von Andrucken bei Kaltfolienprojekten, Grußkarten oder Drucke mit Sicherheitsmerkmale wie Eintrittskarten oder Dokumenten finden eine Anwendung.
Können Sie anhand eines Beispiels berichten, wie Digital Metal bereits erfolgreich von einem Ihrer Kunden in der Praxis eingesetzt wurde?
Norbert Frenzel:
Derzeit stehen wir mit Digital Metal noch ganz am Anfang. Das Verfahren wurde ja auf der Drupa erst der Öffentlichkeit vorgestellt. Demzufolge gibt es natürlich noch nicht viele echte Praxisbeispiele.
Allerdings haben wir, die infowerk ag, unsere Weihnachtskarte mit Digital Metal veredelt und die Kundennamen auf den einzelnen Karten groß in Folie gedruckt. Diese Personalisierung hat bei unseren Kunden schon eine große Aufmerksamkeit erzielt und Begehrlichkeiten geweckt.
Für welche Aufgabenstellungen, suchen Sie im Zusammenhang mit Ihrem neuen Produkt noch nach Lösungen?
Norbert Frenzel:
Natürlich wünschen wir uns auch mit Digital Metal eine Form von Mass Customization. Das heißt hohe Auflagen in Stückzahl 1. Hier denken wir wie bereits erwähnt an fälschungssicheren, individuellen Verpackungsdruck.
Irgendwann kommt immer die Frage nach den Kosten und dem Nutzen. Wie verhält es sich damit? Oder anders: Lohnt sich der Einsatz von Digital Metal schon ab Auflage 1?
Norbert Frenzel:
Letztendlich muss sich natürlich jeder Kunde die Kosten-Nutzen Frage selbst beantworten. Es versteht sich von selbst, dass der Druck mit Digital Metal, bei dem drei Maschinendurchgänge nötig sind (1/0-farbiger Vordruck mit Toner als „Kleber“, Applizieren mit Folie, Überdrucken mit Vierfarbsatz) teurer ist als ein normaler 4c-Druck. Jedoch bietet der Metalleffekt einen derart hohen Mehrwert, dass sich die Kosten sicherlich lohnen. Auch bereits ab Auflage 1.
Vielen Dank für das Interview Herr Frenzel!