Brigitte Hagedorn

Brigitte Hagedorn

audio:beiträge
Freelancer


"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht" Und: "Wissen ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt"Franz Kafka und Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach

Brigitte Hagedorn feierte 2013 ein Jubiläum. 10 Jahre gab es da bereits ihre Werkstatt für audio:beiträge. Die Journalistin und Hertie-Preisträgerin für Engagement und Selbsthilfe hat zahlreiche Podcast-Projekte auf den Weg gebracht. Erfahrungen, die sie auch gerne anderen zugutekommen lässt. Auch und besonders oft: Unternehmen, die mit Podcast Marketing bei ihren Kunden punkten wollen.

Frau Hagedorn, wer sind Sie und wie sehen sie, rückblickend, die letzten 10 Jahre Ihrer Arbeit?

Brigitte Hagedorn:

Ich bin freie Journalistin und Podcastrainerin. Ich arbeite mit Unternehmen und Organisationen zusammen, die mit Hörbeiträgen, Podcasts oder Audio-Slideshows ihre Kunden binden oder neue Kunden gewinnen möchten.

Als ich die Werkstatt für audio:beiträge 2003 gegründet habe, gab es noch gar keine Podcasts und so hat sich meine Arbeit durch die technischen Neuerungen, insbesondere im ganzen Bereich des Web 2.0, sehr stark verändert. Das hat die letzten 10 Jahre sehr spannend und abwechslungsreich für mich gestaltet.

Podcast Marketing scheint in letzter Zeit für die Wirtschaft wieder (oder endlich) an Bedeutung zuzunehmen. Haben Sie dafür eine Erklärung?

Brigitte Hagedorn:

Podcasts sind immer noch ein Nischenmedium und häufig wird der Begriff „Podcast“ synonym verwendet mit Audios oder Videos, die man im Internet hören kann. Doch ein Podcast bietet – durch die Verknüpfung mit einem RSS-Feed – die Möglichkeit, sich regelmäßig auf sympathische und persönliche Weise an Interessierte zu wenden.

Die wachsende Bedeutung hat sicherlich mit der zunehmenden Verbreitung mobiler Endgeräte zu tun. Mit einem Smartphone kann ich Podcasts einfach herunterladen und zeit- und ortsunabhängig hören. Zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit, beim Sport oder beim Bügeln.

Und vielleicht setzen Podcasts – besonders Audio-Podcasts – auch einen kleinen Kontrapunkt zu der Schnelligkeit und leider auch Oberflächlichkeit kurzer Posts und Statusmeldungen auf anderen Social-Media-Kanälen. Einen Podcast hören bedeutet ZUhören. Auch 20 Minuten und länger. Ein überfliegen ist gar nicht möglich. Und das macht meiner Meinung nach die besondere Qualität eines Podcasts als Marketinginstrument aus: Auch wenn ich weniger Menschen erreiche, als über andere Kanäle, so ist der Kontakt doch ein hochwertiger.

Welche Unternehmensziele lassen sich besonders gut durch Podcast Marketing erreichen? Haben Sie vielleicht ein Beispiel aus der Praxis?

Brigitte Hagedorn:

Meiner Meinung sind Podcasts besonders geeignet für Selbstständige, die einerseits persönlich  überzeugen möchten und gleichzeitig ihr Know-how präsentieren und teilen möchten. Also etwa Trainer, Berater und Coachs. Für sie ist die Stimme häufig nicht nur zentrales Werkzeug bei der Arbeit, sondern die eigene Stimme macht sie auch unverwechselbar und kann so zum Markenzeichen werden. Außerdem sind sie in der Regel geübt zu sprechen und das Reden am Mikrofon fällt Ihnen nicht schwer.

Ein gutes Beispiel dafür ist Das Abenteuer Leben. Ein Portal, auf dem mittlerweile mehr als 30 Experten ihr Wissen zu Gehör bringen.

Doch auch für andere Branchen können Podcasts eine Möglichkeit sein, mit Interessierten zu kommunizieren. Vorausgesetzt, sie haben was zu sagen ;-)

Ein gutes Konzept und eine klare Strategie. Sind das die Erfolgsgaranten für gute Hörbeiträge? Oder kommt da noch etwas hinzu?

Brigitte Hagedorn:

Richtig. Ein gutes Konzept und eine Strategie, auch wie der Podcast in andere Marketingaktivitäten eingebunden werden kann oder diese ergänzen, sollten am Anfang jeden Podcastprojektes stehen. Das alleine garantiert aber noch keinen Erfolg. Dafür braucht es ein wenig mehr ;-) Zum Beispiel eine gute technische und sprachliche Qualität und gute Inhalte, die engagiert rübergebracht werden.

Kritische Fragen an Interviewpartner sind erlaubt aber es gibt auch bei Podcasts eine Nettiquette?

Brigitte Hagedorn:

Als Podcaster unterliegt man dem Telemediengesetz und dies gibt schon ein paar Regeln vor. Wie zum Beispiel die deutliche Kennzeichnung von Werbung oder die Impressumspflicht. Besonders ist vielleicht das „Recht am eigenen Wort“ als Podcaster zu beachten: Wenn ich ein Interview führe, muss der Interviewpartner wissen, was ich damit machen möchte und sollte ich das Gespräch bearbeiten und mehr als „ähs“ und Füllwörter rausschneiden, brauche ich die erneute Erlaubnis für die Veröffentlichung. Auch die Nutzung von Musik ist ein besonderes Thema beim Podcasten.

Wie macht ein Unternehmen am besten seinen Podcast bekannt? Bieten Sie auch in diesem Punkt Ihre Hilfe an?

Brigitte Hagedorn:

Wichtig ist, dass der Podcast in unterschiedlichen Podcastverzeichnissen angemeldet wird. Daneben gibt es noch ein Menge Möglichkeiten Hörer zu gewinnen und auch zu binden.

Selbstverständlich gehört das auch zu meinen Beratungsleistungen, ist Thema in meinen Workshops und zum Teil übernehme ich auch das Bekanntmachen und Verbreiten im Netz für meine Kunden.

Hardware, Software, Produktion. Ihre persönlichen, fünf wichtigsten Tipps für ein Erfolgreiches Podcast Marketing bitte.

Brigitte Hagedorn:

Oben hatte ich bereits eine gute technische und sprachliche Qualität und für die Zielgruppe relevante Inhalte, die engagiert rübergebracht werden, genannt. Daneben finde ich Authentizität wichtig und die regelmäßige und zuverlässige Veröffentlichung ist erstrebenswert ;-)

Für welche Herausforderungen, im Rahmen Ihrer Arbeit suchen Sie noch nach Lösungen?

Brigitte Hagedorn:

Dass der Tag nur 24 Stunden hat.

Ich danke Ihnen für das aufschlussreiche Interview Frau Hagedorn!